Unterm Sternenhimmel
O wie verliert die Erde ihren Reiz,
wenn ich den Himmel betrachte!
Nichts freute Ignatius mehr als aufmerksam die Schönheit des Himmels und der Sterne zu betrachten.
Das tat er sehr häufig und über ausgedehnte Zeit, denn dieser Anblick von außen und die Erwägung, was wohl innerhalb der Himmel und über ihnen sei, war ihm ein großer Anreiz und Ansporn, alles Vorübergehende und Wandelbare unter den Himmeln nicht zu überschätzen, und so wurde Ignatius je mehr in der Gottesliebe entflammt. Die feste Gewohnheit, die daraus wurde, behielt er sein ganzes Leben lang bei.
Viele Jahre später, als er schon alt war, sah ich ihn auf einer Dachterrasse oder einem anderen erhöhten Ort, wo man unsere Hemisphäre und einen guten Teil des Himmels sehen kann, die Augen fest auf den Himmel gerichtet. Nachdem er eine Weile in Verzückung und Staunen verharrt hatte, kam er, tief gerührt, wieder zu sich. Wegen der großen Wonne in seinem Herzen liefen ihm Tränen über das Gesicht, und ich hörte ihn sagen: «Oh, wie schwach und niedrig erscheint mir die Erde, wenn ich zum Himmel schaue.»
Aus: Fontes Narrativi IV, einer Ignatius- Biographie von Petro de Ribaneyra
(Oktober 2021)