Sommergedanken

Die beiden folgenden Texte laden Sie ein, den Sommer auch spirituell zu geniessen,
die Seele in die Sonne zu halten.

Eines Tages kamen alle Tiere zu Gott ihrem Schöpfer und erzählten ihm, was sie so alles machten. "Ich schleppe den ganzen Tag Tannennadeln, Holzstücke und Essresten herum, die doppelt so schwer sind, wie ich selbst bin", erzählte die Ameise. "Und ich fliege unermüdlich von Blume zu Blume und sammle Blütenstaub. Erst wenn die Sonne untergeht, setze ich mich zur Ruhe", berichtete die Biene stolz. Der Elefant sprach von all den Lasten, die er mit seinem Rüssel transportiere, worauf der Esel und das Kamel sofort sagten, dass sie auf ihrem Rücken auch ganz schwere Lasten zu tragen hätten. Der Löwe, das Zebra, der Hund, die Kuh - sie alle berichteten, wie viel sie zu werken und zu schaffen hätten.
Nun hatte nur noch die Eidechse nichts gesagt. Stumm und unbeweglich hatte sie zugehört und war zuletzt unter einen flachen Stein geschlüpft. Nur noch zwei schwarze Stecknadelköpfe lugten hervor. Als auch das letzte Tier geendet hatte, fragte Gott: "Und du, liebe Eidechse, was hast du so den ganzen Tag getan?" Da schaute sie ganz verlegen zu Boden und sagte nichts. Aber die andern drängten sie zu berichten, was sie den ganzen Tag tue. Schliesslich sagte sie ganz leise und blinzelte dabei verlegen: "Ich, ich habe einfach an der Sonne gelegen und habe meine Seele in die Sonne gehalten."


Du durchdringest alles;
lass Dein schönstes Lichte,
Herr berühren mein Gesichte.
Wie die zarten Blumen willig sich entfalten
und der Sonne stillehalten.
Lass mich so, still und froh,
Deine Strahlen fassen
und Dich wirken lassen.

Tersteegen

(Für Sie zusammengestellt von Sr. Patricia)

August 2005

Gott im Alltag Archiv 2005 Gott ist da